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Musikalische Bildung kann bereits pränatal anfangen. Diana Damrau, Mutter von zwei Söhnen, hat in beiden Fällen gleich nach Ende des Mutterschutzes wieder begonnen aufzutreten. „Sie sind beide im Oktober geboren, das ging wunderbar“, sagt sie. Und Damrau ist natürlich auch während der Schwangerschaft ihren bestehenden Verträgen nachgekommen. „Bei Alexander, unserem Ersten, habe ich damals im ‚Barbiere di Siviglia’ gesungen“, so Damrau. Und siehe: Als bei einem Künstlergespräch kurz vor der Geburt die Arie der Rosina gespielt wurde, begann’s im Bauch zu rumoren. „Er hat’s erkannt!“, lacht Damrau.

Seitdem sind die Eltern in der Bemessung der musikalischen Dosen für ihre Söhne vorsichtiger geworden. „Die Kinder sind ruhig und behütet“, sagt Damrau, „auch ohne Beschallung“. Bei der konzertanten „Maria Stuarda“ im kommenden Jahr an der Deutschen Oper Berlin kommt es übrigens zu einem Familientreffen auf der Bühne. Ehemann Nicolas Testé singt den Talbot. Bei Gounods „Faust“ dagegen – kurz danach, im Sommer 2018 – teilen sich die Eheleute die Vorstellungen. Damrau singt die Marguerite im Juni, Testé den Méphistophélès im Juli. Der Sängerberuf ist kinderfreundlich, denn „man hat freie Tage zwischen den Vorstellungen und kann die Kinder mitnehmen“, so Damrau. Er ist aber auch ehefreundlich. Man gluckt nicht notwendig immer aufeinander.

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