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Opernsänger, die auf den großen Bühnen dieser Welt reüssieren wollen, brauchen nicht nur Glück und gute Beziehungen. Ihr Erfolg hängt von zwei grundlegenden Voraussetzungen ab: von einer tollen Stimme und dem Talent zur „Rampensauigkeit“. Mit dieser durchaus eigenwilligen Wortschöpfung benennen Soprane und Tenöre das spezielle Gen, mit dem Bühnen-Alpha-Tiere scheinbar schon geboren werden. Sie haben im Blut, wie man sich an sein Publikum heranschmeißt, es umgarnt und mit ihm flirtet. Eine Rampensau versteht es, sich sehr gut zu verkaufen.

Die bedeutendste deutsche Sängerin unserer Tage verfügt über die genannten Voraussetzungen im Übermaß. Bei ihrem Debüt in der Elbphilharmonie, das sie jetzt bei Pro Arte gab, überrumpelt Diana Damrau uns schon mit ihrer geschickt gewählten Auftrittsarie als veritabler Temperamentsvulkan. Sie kommt in „Nobles seigneurs, salut!“ aus „Die Hugenotten“ von Giacomo Meyerbeer so ohne Umschweife zur Sache, dass im hohen Haus am Hafen eigentlich die Anschnallpflicht eingeführt werden sollte, damit das geneigte Publikum nicht sogleich abhebt.

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