Press

 

“Diana Damrau, die in dieser Rolle im Dezember 2021 in Zürich erstmals zu bewundern war, ist eine hochgeschätzte Sopranistin für das Belcanto-Fach, kann aber auch als Mozart- und Strauss-Sängerin auf eine erfolgreiche Karriere verweisen. Ihre Gestaltung der unglücklichen Königin, die zugunsten der Krone auf ihre große Liebe verzichtet hat und dafür mit dem Tod am Schafott bezahlen muss, ist darstellerisch packend und gesanglich in vielen Details fein ausgearbeitet, fällt aber insgesamt nicht so überwältigend aus, wie erwartet. Die Koloraturen in der Kavatine „Come, innocente giovane“ gelingen perfekt, ihr für den Belcanto so prägende mezza di voce, das An- und Abschwellen der Stimme, ist ein Genuss. Es sind tatsächlich die lyrischen, leisen Momente, die zarten Zwischentöne im Auf- und Ab ihres Seelenlebens, die einen am stärksten in ihren Bann zieht. Wenn Annas Lage ausweglos wird und sie zwischen zwei verlorenen Lieben zerrissen und aufgerieben wird, rücken dramatische Elemente in den Vordergrund. Erschütternde Spitzentöne, vokal makellos dargeboten, cantabile und stets auf Fassung und Würde bis in den Tod bedacht. Auch die Wahnsinnsarie berührt und verstört vor allem durch die hintergründig leisen Töne.”

Online Merker

“Für Diana Damrau an sich kein Problem, sie kann gestalten und weiß ihre Figuren zu präsentieren. Am Samstag agierte die deutsche Sopranistin von Beginn an sängerisch ausgezeichnet. Bis hin zur Wahnsinnsszene am Schluss wusste sie ihre Kraft einzuteilen, beherrschte ihr edles Material in allen Lagen.”

Wiener Zeitung

“Dank Diana Damrau lohnte es sogar, den Abend bisweilen mit offenen Augen zu erleben; sie hat Bolena in Eigenregie gestalterisch vollkommen verinnerlicht.

[…] Doch bis es so weit ist – mit Bolenas Ende –, durchlebt Damrau subtil alle Phasen eines Kampfes um Würde. Ob sie dem Gemahl wütend die Leviten liest oder lyrisch in geistige Umnachtung eintaucht: Damrau vermag mit Koloraturen und grellen Spitzentönen, mit dynamischen und klanglichen Schattierungen das Drama einer Todgeweihten nahezubringen.”

Der Standard