Features

 

BR Klassik

Diana Damrau ist am 13. Dezember in München und präsentiert in einem weihnachtlichen Konzert mit dem Münchner Rundfunkorchester Lieder von ihrer neuen CD “My Christmas”. Im Interview erzählt Diana Damrau unter anderem, inwiefern Weihnachten auch mit ihrer Karriere zutun hat.


Lieber still als laut – für Starsopranistin Diana Damrau ist Weihnachten die Zeit im Jahr, in der man sich besinnen sollte. Musik muss aber dabei sein. Ihr Weihnachtsalbum heißt “My Christmas”.

BR-KLASSIK: Frau Damrau, ihr neues Album heißt “My Christmas”, was sind denn Ihre frühesten Kindheitserinnerungen an Weihnachten?

Diana Damrau: Weihnachten ist für mich eigentlich immer schon Musik. Als kleines Kind bin ich mit meiner Mutter und mit meiner Großmutter jeden Sonntag in die Kirche gegangen und habe dort die Orgel und die Musik gehört. Besonders hat mich natürlich auch das Singen begeistert. Und in der Weihnachtszeit kommt das in geballter Ladung. Als Kind habe ich das sehr genossen. Ich saß auf dem Fenstersims, hab nach draußen geguckt in die dunkle, verregnete oder in die Schneelandschaft und habe mir meine Weihnachtsplatten angehört, auf denen Kinder gesungen haben. Dazu gab es die Weihnachtsgedichte.

DIANA DAMRAUS PERSÖNLICHER WEIHNACHTS-HIT: “SÜSSER DIE GLOCKEN NIE KLINGEN

BR-KLASSIK: Haben Sie auch ein persönliches Lieblingsweihnachtslied, was Sie noch aus ihrer Kindheit her kennen?

Diana Damrau: Mein liebstes Weihnachtslied, mit dem auch viele Erinnerungen mit mir zusammenhängen und auch mit meinem Beruf, das ist: “Süßer die Glocken nie klingen”. Weil meine Gesangslehrerin oder damalige Klavierlehrerin, die Sopranistin Carmen Hanganu aus Rumänien sagte: „Diana sing mir vor damit ich höre, ob du hast Stimme und Musikalität und ein Ohr. Und wir machen kleine Übungen“. Und dann fiel mir eigentlich nichts anderes ein als “Süßer die Glocken nie klingen”. Da schwingt die Stimme so schön nach oben, das ganze Lied schwingt, es ist einfach wunderschön.

BR-KLASSIK: In einem der Lieder, das auch auf ihrem Album ist, nämlich von Paul Burkhardt, da heißt es: “Weihnacht muss leise sein”. Stimmen Sie dem zu?

Diana Damrau: Ja. Leise bedeutet auch achtsam. Wenn man mal den ganzen Krach außenrum abschaltet, dann besinnt man sich. Weihnachten ist halt das Fest der Liebe, des Schenkens, des Gebens, der Freude. Weihnachten ist auch ein Neubeginn. Es ist eine Geburt, die Geburt, das armen kleinen Jesukindleins, das zur Welt kommt und in der Krippe liegt. Und wenn man mal überlegt, was dieses Bild uns zeigt, ist es doch, dass wir diesen ganzen Reichtum nicht brauchen. Der größte König ist ein neugeborenes Kind, und das ist die Liebe, und das ist das Licht. Und das ist Weihnachten für mich! An diesem Tag sollten wir uns ein bisschen besinnen, und dazu ist einfach die Musik dabei. Für mich geht Weihnachten nicht ohne Töne, ohne Klang, ohne Mozart und ohne Weihnachtslieder.

EIN ASTEROID NAMENS DIANA DAMRAU

BR-KLASSIK: Und vielleicht auch mit einem Blick in den Himmel. Tatsächlich habe ich gelesen, es gibt einen Damrau-Stern, bzw. konkret einen Asteroiden. Was hat es denn damit auf sich?

Diana Damrau: Der wurde mir verliehen von Wissenschaftlern, die diesen Asteroiden entdeckt haben und ihn irgendwie bezeichnen mussten. Ich glaube, das waren Opernliebhaber, die natürlich an die sternflammende Königin der Nacht dachten. Wenn man auf YouTube guckt, wurde meine Aufnahme erstaunlicherweise schon viele Millionen Mal angeklickt. Sie  ging auch an diesen Menschen nicht vorbei, und sie fanden meinen Gesang anscheinend so wertvoll, dass sie einen Asteroiden nach mir benannt haben.

BR-KLASSIK: Und haben Sie denn “ihren Asteroiden” schon mal irgendwie durch ein Rohr angeguckt?

Diana Damrau: Angeguckt habe ich ihn noch nicht, aber ich weiß ungefähr wo er liegt. Das wäre natürlich toll, wenn ich mich mit einem der Herrschaften treffen könnte. Und wenn wir diesen Asteroiden gemeinsam angucken könnten. Das wäre natürlich Klasse. Zukunftsmusik vielleicht.