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Augsburger Allgemeine

Ihr Sohn würde lieber ein echter „Profi-Sänger wie Michael Jackson“ werden. Der Opernstar selbst setzt auf körperliche Abhärtung zum Schutz ihrer Stimme.

Die Star-Sopranistin Diana Damrau und ihr Mann der Barition Nicolas Testé haben etwas Mühe ihre beiden Söhne von der Opernwelt zu überzeugen. Einer ihrer Söhne bezweifle, dass seine Eltern wirklich als Profi-Sänger gelten, erzählte Damrau unserer Redaktion. „Es gibt eine Begebenheit, die sich ursprünglich auf Englisch abspielte“, sagte die 48-Jährige. „Einer meiner Buben wurde gefragt, ob er die Musik liebe, das Singen, die Oper.“ Er habe zwar jedes Mal Ja gesagt. „Aber als er dann auch noch gefragt wurde, ob er mal so singen können möchte wie Mama und Papa, antworte er: „No, I want to be a professional singer – Like Michael Jackson.“ („Nein ich möchte ein Profi-Sänger werden – wie Michael Jackson“) Inzwischen kämen ihre sieben und neun alten Söhne aber zu Bühnenorchesterproben.

Damrau: „Jeder liest seine Kritiken“

Damrau erklärte zudem, dass sie inzwischen wieder Kritiken ihrer Auftritte verfolge. „Jeder liest seine Kritiken“, betonte die Sopranistin. „Ich hatte mal eine Zeit lang aufgehört, weil ich mich auf die Arbeit und die Familie konzentrieren wollte. Aber sie sind in aller Regel schon ein guter Indikator. Man muss halt schauen, was man an sich heranlässt.“

Privat achte sie viel auf ihre Gesundheit und setze auf Abhärtung um ihre Stimme zu schützen. „Wir als Sänger müssen aufpassen. Abhärtung ist ganz wichtig – und auch, den Körper kennenzulernen. Es ist viel mehr möglich, als wir denken.“ Ihr Bruder sei dank seines Abhärtungstrainings seit zwei Jahren nicht mehr krank gewesen. „Ich werde sicherlich nicht im Bikini auf die Zugspitze steigen, aber man kann doch einiges tun, damit man fit bleibt. Es hilft auch dabei, ruhiger und gelassener zu werden.“

Damrau steht ab 8. März in der Bayerischen Staatsoper als Amalia in Verdis Oper „I masnadieri“ nach Schillers „Die Räuber“auf der Bühne. „Es ist ein starker Stoff aus der gleichen Zeit wie „Macbeth“ von Verdi“, sagte die Sopranistin.“ Das Ganze ist ein unglaubliches Psychodrama – wie ein Albtraum“, fügte sie hinzu. „Zwischen größter Liebe und schlimmsten Hass als Extreme ist alles vertreten – untermalt von Verdis starkem Gespür für Dramatik.“