Presse

 

„Anna was aloof and struggling to keep her poise in the first act, still trying to act the queen; she slowly lost confidence as she lost control. Damrau was excellent in her acting (as usual). Her desperate attempt to regain some royal dignity during the duet with Jane Seymour was pathetic and moving.“

Bachtrack

„Diana Damrau bewältigt ihre Partie mit Bravour und stolz erhobenem Haupt. Sie selbst bezeichnet das, was ihr abverlangt wird, als „hardcore singing“. Wie bei einem Zehnkampf müsse man da gut dosieren. Gleich nach der Ouvertüre reißt ihr Gesang inmitten gleichgültiger Choreinwürfe das Drama auf. Und nach dreistündigem Belcanto-Marathon stemmt sie noch souverän jene Finalszene, bei der ihr Text von Verzeihen spricht, ihre Stimme jedoch selbst dann noch attackiert, als sie vor dem Henker kniet. Ihr großes Duett mit der Mezzosopranistin Karine Deshayes (Annas Rivalin Giovanna Seymour) verläuft nicht in Harmonie, sondern in Konfrontation. Dennoch verstehen sich die beiden Frauen jenseits ihrer konträren Interessen: Schuld hat ein Mann.“

Frankfurter Allgemeine

„Was die Sängerin, die zu den ganz Grossen ihres Fachs gehört, bei der Premiere an gesanglichen Subtilitäten und darstellerischer Kraft bietet, kann gar nicht mit Worten beschrieben werden.“

Neue Zürcher Zeitung

„Sie steht ganz hinten an der Wand und spricht wie zu sich selbst. Vorne singt die Konkurrentin und Nachfolgerin in der Liebe König Heinrichs VIII. ihre Rechtfertigungen, emotional, heftig. Gaetano Donizetti lässt die englische Königin Anna Bolena in der nach ihr benannten Oper mit kurzen Einwürfen reagieren. Und Diana Damrau lässt mir ihren wie beiläufig-unbeteiligten Bemerkungen in dieser Szene den Atem stocken. Da ist eine Seele mit sich selbst beschäftigt und ahnt, dass dies zu ihrem Tod führen wird. Mehr nach innen gestalten kann man wohl nicht, als es Damrau hier tut. Und die theatrale Wirkung ist immens, gerade weil sie sich an der Grenze zum Unhörbaren gegen die starke Gegenfigur von Karine Deshayes behauptet. Gesteigert wird das in der großen Schlussszene „Al dolce guidami“, die ja eigentlich keine Wahnsinnsszene ist: so gespannt und leise, als dürfe sie nie über ein Mezzopiano hinauskommen. An dieser Stelle ist diese Neuinszenierung ganz groß.

Nach Maria Stuart 2018 singt Damrau nun in Zürich ihre erste Anna Bolena, und in Zusammenarbeit mit dem Leitungsteam um Enrique Mazzola und David Alden wird Roberto Devereux, der letzte Teil von Donizettis Trilogie über die englischen Königinnen, noch folgen. Die vokale Subtilität, mit der Damrau diese Rolle angeht, frappiert. Sie singt alle an die Wand, indem sie vokal alles leise unterläuft.“

Oper Magazin

„Zum Glück ist da Diana Damrau. Sie elektrisierte einen schon als Maria Stuarda, nun gibt sie ein fulminantes Rollendebüt als Anna Bolena: mit stupender Kontrolle über ihre Stimme und ebenso stupender Darstellung des Kontrollverlusts über ihre Liebe, ihre Macht, ihr Leben.“

Tages-Anzeiger