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Foto: Daniel Biskup

Orpheus Magazin

Diana Damrau zu Gast in der „orpheus“-Redaktion

„Wo kann ich etwas bewegen, das bewegt werden muss?“ Diese Frage stellt sich Sopranistin Diana Damrau nicht erst seit der Pandemie. Wahrscheinlich hätte sie unter „normalen“ Bedingungen aber kaum Zeit gefunden, ausführlich mit ihrer Studienfreundin Elke Kottmair zu telefonieren.

Neben der gemeinsamen Zeit an der Musikhochschule Würzburg ging es natürlich um die Frage, die alle Kulturschaffenden umtreibt: Wie systemrelevant ist die Kunst, wenn alle Theater geschlossen werden? „Ich hatte überhaupt mal Luft, darüber nachzudenken, was ich will, was zu mir gehört und was nicht mehr“, beschreibt Damrau beim Gespräch in unserer Redaktion die damalige Situation. „Ich bin mit Operette aufgewachsen, es war schon länger mein Herzensprojekt, ein Album in diese Richtung zu machen. Und da war Elke natürlich meine erste Anlaufstelle.“ Dass man in der Operette durch Tanz- und Entertainerqualitäten zusätzlich gefordert ist, weiß Kollegin Elke Kottmair nämlich nur zu gut: 12 Jahre war sie Ensemblemitglied an der Staatsoperette Dresden, kennt Repertoire und „Tücken“ ganz genau.

Gemeinsam haben die beiden angeknüpft an ihre Würzburger Allround-Ausbildungszeiten und bedauern, dass heute in den Hochschulen ihre damalige Ausbildungsbandbreite leider oft zu kurz kommt. „Sängerisch sind das banal gesagt ein paar Koloraturen mehr als in der Oper und ein wenig flotter im Mundwerk, weil die Tempi schneller sind“, meint Damrau. „Die eigentliche Herausforderung besteht darin, die Leute gleichzeitig noch mit Tanz und Spiel auf ebenso hohem Niveau zu unterhalten.“ Kottmair hat noch einen anderen Blick auf das gemeinsame Projekt: „Durch Dianas weltweite Popularität profitiert auch das Genre von dieser Aufnahme. Wir haben mit ‚Wien, Berlin, Paris‘ bewusst ein ganz weites Feld gesteckt, da ist für jeden etwas dabei. Diana ist die perfekte Protagonistin, sie kann singen und spielen gleichermaßen und hat eine riesige Bühnenpräsenz.“

Und es gibt noch etwas anderes, das sie motiviert hat, wie die beiden verraten: Wenn man weiß, dass in Operetten – im Vergleich zu gängigen Opernstoffen mit ihren vielen sterbenden Diven – die Damenwelt am Ende meist die Oberhand behält, ist es vielleicht auch kein Wunder, dass sich für diese musikalische Hommage ausgerechnet zwei Frauen gefunden haben.

Das komplette Interview lesen Sie in unserer Ausgabe März/April 2024 (erhältlich ab 1.3.2024).